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Deutsch-Japanisch

Japan – über Land, Leute und die Sprache Japanisch

Mit seinen fast 130 Millionen Einwohnern ist Japan eines der großen Industrienationen Asiens. Trotz seiner vielfältigen Landschaft weist das ostasiatische Inselreich einen besonders hohen Verstädterungsgrad auf. Viele Einwohner Japans konzentrieren sich daher vor allem in den großen Metropolen des Landes wie etwa in der Hauptstadt Tokio oder in den Ballungszentren von Yokohama und Osaka.

JapanischObgleich Japan neben Südkorea als eines der westlichsten Nationen Asiens gilt, verfügt es über eine reiche kulturelle Vergangenheit. Diese jahrhundertealte Kultur wird in der Wahrnehmung der Japaner vor allem durch das japanische Kaiserhaus repräsentiert. Obwohl der sogenannte „Tenno“ innerhalb der japanischen Demokratie nur repräsentative Aufgaben hat, symbolisiert er dennoch die wichtigste Verbindung Japans mit seinen Traditionen. Kein Wunder: Die japanische Tenno-Monarchie gilt als älteste Erbmonarchie der Welt.

Die Rolle des japanischen Kaiserhauses ist auch eng mit der wichtigsten japanischen Volksreligion, dem sogenannten „Shintoismus“ verbunden. Im Shintoismus werden zahlreiche japanische Naturgötter verehrt. Überall in Japan findet man daher kleine Schreine, die der Verehrung einer solchen Shinto-Gottheit gewidmet sind. Auch der Tenno gilt traditionellen Japanern als göttlichen Ursprungs.

Erst im Verlauf des 19. Jahrhunderts begann Japan, sich immer mehr westlichen Einflüssen zu öffnen, ohne dabei seine kulturellen Traditionen jemals völlig aufzugeben. Dies war im Wesentlichen eine Folge engerer Wirtschafts- und Handelsbeziehungen mit den westlichen Kolonialmächten in Asien, insbesondere aber durch Japans Kontakte mit den USA. Wenngleich dieser Prozess auch zu weitreichenden kulturellen Veränderungen führte, bedeutete er für Japan zugleich einen beispiellosen wirtschaftlichen Aufstieg. Er machte aus dem bis dahin weitgehend isolierten Inselreich eine der großen Wirtschaftsmächte der Welt.

Während Japan im westlichen Ausland vornehmlich als Exporteur günstiger Unterhaltungselektronik oder preiswerter Autos wahrgenommen wurde, dauerte es Jahrzehnte, bis man sich im Westen auch für Japans reichhaltige Kultur und Sprache interessierte. Erst in den letzten rund 20 Jahren hat sich dieser Fokus etwas verändert. Bis dahin fand beispielsweise das Übersetzen von literarischen Werken aus dem Japanischen nur selten statt. Übersetzungen waren in dieser Zeit allenfalls aus dem Bereich Technik und Wissenschaft gefragt. Die einzigartige japanische Film- und Populärkultur nahm man dagegen kaum zur Kenntnis.

Ein besonderes Handicap stellte bei dieser Entwicklung die japanische Sprache selbst dar. Insbesondere das komplexe Schriftsystem der Sprache macht die Erlernung des Japanischen bis heute vergleichsweise schwer. Im heutigen Japanisch werden drei unterschiedliche asiatische Zeichensysteme verwendet: die beiden Silbenschriften Hiragana und Katakana sowie das am Chinesischen ausgerichtete Schriftsystem Kanji. Alle diese Schriftformen können in japanischen Alltagstexten, wie beispielsweise einem Zeitungsartikel, sogar gleichzeitig vorkommen. So wird die Silbenschrift Katakana zum Beispiel häufig zur Schreibung von Fremdwörtern, etwa aus dem Englischen verwendet.

Zudem ist gesprochenes Japanisch meist auch durch verschiedene regionale Dialekte geprägt. Dies erschwert zusätzlich das Erlernen oder Übersetzen der Sprache. Europäischen Sprachen ähnlich sind dagegen die auch im Japanischen häufig vorkommenden Suffixe.

Erst mit der Verbreitung von Japanisch-Unterricht an europäischen und amerikanischen Universitäten entwickelten sich neue Lernmethoden, die gerade westlichen Japanisch-Lernenden das Studium dieser Sprache erheblich erleichterten. Diese Experten, insbesondere für mündliche oder schriftliche Übersetzungen aus dieser Sprache, sind sogar in der Lage, ältere Sprachformen des Japanischen zu lesen und zu verstehen. Das Sprachkürzel für Japanisch ist ja.