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Deutsch-Italienisch

Die Schönheit des organisierten Chaos

Ein allseits bekanntes Sprichwort besagt sinngemäß: der Himmel auf Erden ist, wenn die Briten die Polizisten, die Köche die Franzosen, die Deutschen die Mechaniker und die Liebhaber die Italiener sind und alles von den Schweizern organisiert wird. Die Hölle hingegen herrscht vor, wenn die Deutschen die Polizisten, die Briten die Köche, die Franzosen die Mechaniker und die Schweizer die Liebhaber sind und alles von den Italienern organisiert wird.

ItalienWenn es um Politik und Zeitgeschehen in Italien geht, ist ohne Zweifel „Krise“ das am häufigsten gebrauchte Wort. Sofern in den deutschen Medien überhaupt von den Zuständen unseres südlichen Sprachnachbarn die Rede ist, geschieht dies nur, weil wieder einmal eine Regierungskrise begonnen hat oder zu Ende gegangen ist. Die Italiener selbst werden in ihrem chaotischen Alltag samt ihrer unüberschaubaren bürokratischen Strukturen nicht müde, von Krisen sämtlicher Art zu sprechen und zu Tage zu fördern.

Auf der anderen Seite gibt es wohl kaum ein Volk, wie die Italiener, die derart davon überzeugt sind, dass es im schönsten Land der Welt lebt. Und irgendwie haben sie auch allen Grund dazu, von einem Land – da wo die Zitronen blühen – zu schwärmen, da es sich, zumindest aus touristischer und sprachlicher Sicht mit nur einem Wort beschreiben lässt: bellissima!

Allein die italienische Sprache, die vielen Nicht-Italienern einer gesprochenen Melodie gleicht und zusammen mit der familiären Herzlichkeit und scheinbaren Gelassenheit im Alltag das Triptychon des „dolce far niente“ bilden, ist vielen Urlaubern neben den historischen Kulturstätten bereits eine Reise wert. Italienisch selbst wird dabei von rund 63 Millionen Menschen als Primär- oder Sekundärsprache gesprochen. Ein wenig verwundert diese „kleine“ Zahl schon, wenn doch Ernest Hemingway einst in seinem Buch „In einem anderen Land“ davon sprach, dass man die Sprache in 2 Wochen lernen könnte.

Ist man des Lateinischen aus seiner Schulzeit noch annähernd mächtig, fällt es aufgrund zahlreicher Analogien für wahr nicht sonderlich schwer, viele Wörter ins Deutsche zu übersetzen. Beispielhaft hierbei sind vor allem Wörter die auf –zione enden oder aus dem wissenschaftlichen und kirchlichen Sprachgebrauch kommen. Die meisten Menschen eignen sich neben dem ersten Schimpfwortvokabular damit die ersten passiven Kenntnisse der italienischen Sprache an.

Zusammen mit dem Rumänischen und dessen Nahsprachen gehört italienisch zur östlichen Gruppe der romanischen Sprachen. Dabei hat das Italienische von allen romanischen Sprachen entwicklungsmäßig die Strukturen seiner sprechlateinischen Basis wohl am besten erhalten. Nichtsdestotrotz ist das Sprachgebiet des Italienischen dialektal stark zersplittert.

Gleich der Vielfalt der italienischen Dialekte bietet das Land wohl eines der Facetten reichsten Natur- und Kulturlandschaften. Die pastell- ocker und steinfarbenen Mittelalterstadtkerne, die abgemähten Stoppelfelder, die im Herbstlicht und im bunten Blätterfall der Toskana das Land in einen zauberhaften Zustand versetzen; das azurfarbene Meer mit feinem weißen Sand oder schroffen Steilküsten, die Zitrus- Oliven- und Zypressenhaine, Vesuv und Ätna und unzählige Nationalparks. Italien wird, egal zu welcher Jahreszeit, von einer so reichhaltigen Farbpalette überzogen, die uns allen Stress und Grautöne aus der Arbeitswelt vergessen lassen. Viele Urlauber können von daher nur dort die Seele baumeln lassen. Das Sprachkürzel für Italienisch ist it.